Robert Voigtländer schrieb über seine Frau Pauline: "Meine liebe Frau Pauline geb. Federhaff, geb. 1861, entstammt einem Geschlecht, dessen männliche Mitglieder, ehe sie sich in der Ordnung der als ehrsam bekannten Stadt Calw fügten, nach Kräften, und die hatten sie, sich austobten. Das gilt schon von den ältesten aus Lomersheim, wo der sonst seltene Name häufig war, eingewanderten Federhaff, damals Federhaf, der wegen Unfugs verhört, wegen noch gröberen Unfugs vor versammeltem Rat verurteilt worden ist. Das gilt noch von dem Vater der Pauline und seinen Brüdern, nach den auf dem Dekanatsspeicher aufgefundenen Strafverfügungen. Von meiner Frau würde mich ähnliches nicht wundern, wenn sie ein Knabe gewesen wäre. So ist aus ihrer Jugend nur zu berichten, dass sie als 5jähriges Kind beinahe das Gefecht von Laufach am 13.07.1866 mitgemacht hätte. Die Familie Federhaff besaß außer der alten Apotheke in Calw 2 chemische Fabriken in Schenkenzell und auf dem Enzhof. Mit diesem trat sie einem Verband chemischer Fabriken bei und in dessen Auftrag leitete Adolf Federhaff 1865 - 1872 eine chemische Fabrik in Laufach. Als man sah, dass es zum Gefecht kommen würde, schickte Federhaff Frau und Kinder fort. Er selbst blieb. Die Flüchtlinge kamen aber auf den von Truppen vollgestopften Straßen nicht weit und kehrten nach dem Gefecht in ihr Haus zurück, das inzwischen mit verwundeten Preussen und Hessen belegt worden war. Die Kinder suchten im Garten Kugeln als Spielzeug und halfen die Verwundeten erheitern, um deren Pflege Federhaff sich so verdient machte, dass ihm ein hessischer Orden verliehen ward. Er lebte 1872 - 79 wieder in Calw, verkaufte 1879 die Apotheke und kaufte die chemische Düngerfabrik vom Pfarrius u. Co in Kreuznach, die er mit seinem späteren Schwiegersohn Hermann Schwab unter der Firma Federhaff u. Schwab bis zu seinem Tod 1890 betrieb. Seine Tochter wurde dort meine Frau, mein herzlieber Lebenskamerad. Weiteres über sie will ich, gedenk einens alten Sprichwortes, nicht sagen." Landesarchiv Berlin: Allgemeiner Deutscher Frauenverein Aus der Tätigkeit des Allgemeiner Deutscher Frauenverein (ADF) III - 1913Briefe u. a. von Pauline Voigtländer